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Pfarrei Sankt Eligius - Katholische Kirche Völklingen
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Bernd Schikofsky
Gesegnete Ostern
Ihr fragt
wie ist die auferstehung der toten?
ich weiß es nicht

ihr fragt
wann ist die auferstehung der toten?
ich weiß es nicht

ihr fragt
gibt’s eine auferstehung der toten?
ich weiß es nicht

ihr fragt
gibt’s keine auferstehung der toten?
ich weiß es nicht

ich weiß nur
wonach ihr nicht fragt:
die auferstehung derer die leben

ich weiß nur
wozu Er uns ruft:
zur auferstehung heute und jetzt  

 
Liebe Leserinnen und Leser,
 
mit diesem Kirchenkurier gehen wir die nächsten Wochen bis hin zum Osterfest. Bald ist Frühlingsanfang. Bald wird die Uhr auf Sommerzeit umgestellt. Und dann ist auch schon das Fest selbst. Wir feiern wieder einmal die Auferstehung Jesu. Die Jünger kommen nach seinem Tod zu der festen Überzeugung, dass er nicht im Tod geblieben ist. Sie haben Erscheinungen, bei denen sie ganz von seiner Nähe durchdrungen sind. Der verloren Geglaubte wird ihnen irgendwie wieder neu geschenkt. Der gewaltsame Tod hatte Jesus „neutralisiert“ und „ausgeschaltet“. Dieses Erlebnis und ihre eigene Feigheit hatten sie verzweifelt zurückgelassen. Aber dann geht ihnen auf, dass genau das das Geschenk Gottes war. Jetzt, im Nachhinein, begreifen sie: Jesu Leben und seine Verlassenheit und sein Tod unterstreichen nur umso mehr die unüberbietbare Weise, wie Gott bei der Liebe bleibt und wie sehr er vergibt.
 
Christus will ich erkennen und die Macht seiner Auferstehung, schreibt der Apostel Paulus später an die Philipper. Sein Tod soll mich prägen. Ich bilde mir nicht ein, es erreicht zu haben, aber ich strecke mich danach aus. Und das ist letztlich auch der Sinn aller Bemühungen während der Fastenzeit.
 
An dem oben abgedruckten Text des Schweizer Pfarrers Kurt Marti (1921-2017) gefällt mir, dass es mit Auferstehung bewusst nicht nur eine Zeit nach dem Tod verbindet. Das geschieht seiner Meinung nach viel zu häufig und macht Ostern einseitig. Es muss immer auch um die Auferstehung heute und jetzt gehen. Das war im Übrigen auch schon das Anliegen eines Evangelisten Johannes, der Auferstehung in der Gegenwart denkt und denken lehrt. Wer glaubt, sagt er, HAT das ewige Leben. Und zwar jetzt schon. Und auch die Johannesbriefe betonen immer wieder: Jeder, der liebt ist aus Gott und ist vom Tod zum Leben hinüber gegangen.
 
Ich lade mit Kurt Marti dazu ein, mehr an die Auferstehung derer zu denken, die leben, mehr Jesu Ruf zu hören und aufzuerstehen im hier und jetzt. Ich möchte dabei auch hier an Andrej Nawalny erinnern, der aufgestanden ist und eingestanden ist für ein besseres Leben, ich denke an die Demonstrationen für Toleranz und Mitmenschlichkeit, ich denke an die Atmosphäre in der Emmausstube und an Gesichter von Menschen, die wir alle kennen, wenn sie zeigen: Wie gut, dass wir uns sowas wie Auferstehung gegenseitig schenken können.
 
In diesem Sinn wünsche ich Ihnen bzw. euch im Namen aller SeelsorgerInnen und aller Verantwortlichen in St. Eligius ein gesegnetes Osterfest 2024.
 
 
 
 
 
 

 
 

 
 
 
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